LEICHTE SPRACHE

Monitoring 2018

Rechte, rassistische und antisemitische Angriffe in Schleswig-Holstein

zebra – Zentrum für Betroffene rechter Angriffe präsentiert die Ergebnisse des landesweiten Monitorings für 2018

Seit Beginn des Jahres 2017 wird von zebra – Zentrum für Betroffene rechter Angriffe ein systematisches und unabhängiges Monitoring durchgeführt.

Die daraus resultierende Statistik beinhaltet Körperverletzungen, massive Sachbeschädigungen sowie andere Gewalttaten mit erheblichen Folgen, denen eine politisch rechte, rassistische oder antisemitische Motivation zugrunde liegt.

Im Jahr 2018 wurden von zebra 51 rechte, rassistische und antisemitische Gewalttaten registriert, von denen 69 Menschen betroffen waren. Im Vergleich zum Vorjahr scheint die Tendenz in Schleswig-Holstein leicht rückläufig zu sein. Gleichzeitig hat der Anteil rassistischer Gewalttaten zugenommen, die mittlerweile 61% der dokumentierten Vorfälle ausmachen. Unter den Opfern waren auch 20 Kinder und Jugendliche.

Damit die zivilgesellschaftlichen Daten mit staatlichen Zahlen vergleichbar sind, orientiert sich das Monitoring an der Erfassungsweise der polizeilichen Kriminalstatistik. Lisa Luckschus, Projektleitung bei zebra – Zentrum für Betroffene rechter Angriffe, sagt dazu:

„Angesichts unserer aktuellen Zahlen besteht leider kein Grund zur Entwarnung. Gerade Angriffe wie Bedrohungen oder Sachbeschädigungen, die wir in unserem Monitoring nicht erfassen, waren vermehrt Grund, unser Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen.“

Die gesellschaftliche Stimmung bleibe weiterhin angespannt, so dass auch die Zahl der Gewaltdelikte jederzeit wieder eskalieren könne.

Das Monitoring für Schleswig-Holstein basiert auf den Kriterien des VBRG – Verband der Beratungsstellen für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Demnach liegen den Zahlen direkte Kontakte mit den Betroffenen oder aber externe vertrauenswürdige Quellen zugrunde.

 Trotz dieser Vorgehensweise ist von einem großen Dunkelfeld auszugehen, die genannten Zahlen stellen somit nur die Spitze des Eisbergs dar. Aus Angaben der Regierung wissen wir von weiteren Vorfällen, etwa aus dem Bereich des Antisemitismus, zu denen jedoch nicht genügend Informationen für eine Aufnahme in die Statistik vorliegen.